Das Dekoktionsmaischen ist ein traditionelles Brauverfahren, bei dem ein Teil der Maische abgezogen, gekocht und wieder zurück in den Kessel geführt wird. Dadurch steigt die Temperatur der gesamten Maische stufenweise an, während sich komplexe Malzaromen entwickeln. Diese Technik verleiht dem Bier mehr Tiefe und ein volleres Mundgefühl, selbst bei leichten Stilen. Außerdem sorgt sie für feine Brotnoten und eine ausgewogene Balance zwischen karamelliger Malzsüße und Hopfenbittere – ein Vorteil, der besonders bei klassischen Lagerbieren und Pilsnern geschätzt wird.
Ein hervorragendes Beispiel für die gelungene Anwendung dieser Methode ist das Session Pils der litauischen Brauerei Sakiškių alus. Dieses Bier zeigt, wie viel Charakter in einem leichten, nur 2,9 % starken Pils stecken kann. Im Glas präsentiert es sich in einem zart getrübten Orangegold, gekrönt von einem weißen, luftigen, grobporigen Schaum, der eher von flüchtiger Natur ist. In der Nase entfalten sich feine Kräuter- und Blumennoten, die den polnischen Hopfensorten Lubelski und Tomyski zu verdanken sind und eine elegante Würze mit zarter floraler Frische kombinieren. Am Gaumen ist das Session Pils erfrischend leicht und angenehm mild gehopft. Die durch die Single Decoction entstandenen Malznoten sorgen gleichzeitig für ein erstaunlich rundes, fast brotiges Fundament und zart schmelzende Karamellnoten.
Ein perfekt ausgewogenes Session-Bier, das trotz des niedrigen Alkoholgehalts Geschmackstiefe bietet!
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe